Im 7. Jahr meines Blogs muss ich weitere Einschränkungen in Kauf nehmen.
Das Wandern wird mühsamer, die Knieschmerzen halten länger an - man wird halt nicht jünger!
Vielleicht wird dies das Jahr, in dem ich meine geliebten Mittwochstouren (und auch den Blog) werde ausklingen lassen.

Doch derzeit geht Biken noch ganz gut.
Ich habe noch ein grösseres Projekt, in diesem Jahr auf der Panorama Bike Route die Schweiz zu durchqueren von Rorschach nach Montreux.
Ich beschreibe die Etappen in einer Einleitung - da aber jeder neue Post automatisch immer an den Anfang gestellt wird findet sich diese Einleitung nun ganz am Schluss des Blogs - da kann man nichts machen.

Der "Mittwoch" wird jetzt nur noch für den Namen gebraucht - ich werde einfach nach Lust und Laune bei schönem Wetter auf eine Etappe aufbrechen.

Dazwischen werde ich hoffentlich auch noch ein paar andere Biketouren oder Wanderungen unternehmen können.


Die bisherigen Touren der früheren Jahre:


Daneben soll im Frühling der Bau meines kleinen Segelbootes fertig werden, und ich freue mich auf gemütliche Stunden auf dem Bielersee!

Blog des Bootsbaus: derwegzumboot.blogspot.com

Kontakt: alfred-lehmann@bluewin.ch

Mittwoch, 25. Juli 2018

24.7.2018 Etappen 4 und 5 der Panorama Bike Route

Etappe 4:  Starkenbach im Toggenburg - Niederurnen
1/2 Etappe 5: Niederurnen - Rossweidhöhe - Siebnen

Heute mache ich mich bei bestem Wetter auf die kurze 4. Etappe und die Hälfte der langen 5. Etappe.

Bis Nesslau komme ich mit dem Zug, dann gibts ein Postauto durchs obere Toggenburg - gestern Abend habe ich bei der Planung gesehen, dass dort fürs Velo eine Reservation nötig ist...
Hinweis auf eine Internetseite, dort steht eine Telefonnummer, diese natürlich nur zu Bürozeiten bedient. So mache ich vom Zug aus um punkt 8 Uhr etwa ein Dutzend Anrufe, es kommt immer ein Tonband, sie seien überlastet, wollen zurückrufen.
Krrrhh!

Ich sehe mich schon die etwa 10 km von Nesslau nach Starkenbach auf der vielbefahrenen Hauptstrasse hochfahren - in meinem Kopf formulieren sich erste Frust-Sätze für meinen Blog.

Dann auf einmal der Rückruf einer sehr freundlichen Stimme, ich sei natürlich schon zu spät, aber sie werde sogleich den Chauffeur anrufen, es werde klappen!!
Wau! Welch kundenfreundlicher Service - ein riesengrosses Lob an die Postauto Toggenburg!
(die sollten doch unbedingt meinen Blog lesen!)




(Für mehrere Velos würden sie den Anhänger mitführen)

Also rechtzeitiger Start in Starkenbach - das ist nicht eben der Nabel der Welt:



Auf schönem einsamen Strässchen gehts hoch auf die Vordere Höhe, ganz regelmässige Steigung von immer etwa 10%:



Oben auf der vorderen Höhe: im Hintergrund der Säntis, wo ich auf der letzten Etappe vorbeigefahren bin:



Auf der anderen Seite die lange Abfahrt an den Walensee, Amden:





Schon vor dem Mittag bin ich in Weesen, am Ziel der ersten Etappe.
Da will ich etwas am See ausruhen und baden gehen.

Richtig - ich gehe "am" See baden, und nicht "im" See!
Ich muss gestehen, dass ich ein wichtiges Kriterium des "Badens" nicht erfülle - ich werde dabei nämlich gar nicht nass.

Nie!

Mein Baden besteht aus liegen, lesen, die Wolken anschauen, usw. Das Aeusserste, wozu ich mich gelegentlich hinreissen lasse, ist unter die Dusche stehen.



Ich beim Baden am Walensee .....

Vielleicht ist dies das Resultat unseres Schulbadens, als in den 50-er Jahren der schlotternde dünne Drittklässler mit den längst blauen Lippen immer und immer wieder ins 18 Grad kalte Weiermannshausbad steigen musste.
Das Resultat dieses "Schwimmunterrichts" ist ernüchternd - ich habe dann ein Leben lang das Wasser gemieden, so gut es ging.

Zwar habe ich vor 20 Jahren einmal einen Triathlon absolviert, inclusive Schwimmen, aber ich wurde nie ein guter und schon gar nicht ein freudiger Schwimmer.






Link:  Trans Swiss Triathlon 1999







Hier noch die eindrücklichen Hochwasserstände von früheren Jahren - vor der Linthkorrektur:


Dann gehts weiter.
Ich könnte ja von hier aus bequem in etwa einer Stunde über die Ebene zu meinem Ziel in Siebnen fahren.
Aber so funktioniert eben die Panorama Bike Route nicht!

Da gehts vielmehr nochmal 1000 Meter in die Höhe über die Rossweidhöchi, der Einschnitt hinter dem ersten Berg (man sieht ihn besser auf dem Bild von Amden):



Nach den ersten Kehren der Blick zurück auf den Walensee und oben die Vordere Höhe, wo ich herkomme:



Zu oberst auf der Rossweidhöchi eine Novität:
Man muss das Bike ja immer aufstellen, um bei den Wander-Drehkreuzen durch zu kommen.

Hier wurde ein extra Durchgang für Bikes konstruiert, so etwas habe ich noch nie gesehen!




Die letzte Abfahrt ins Wäggital, zu oberst nichts für mich zum Fahren (die grossen Namen würden hier ohne zu bremsen runterbrettern...):



Dann kommt auf einmal der Zürichsee in Sicht, und von hier an gibts ein Strässchen ins Tal runter:



Mein Ziel für heute, das Dorf (oder Städtchen?) Siebnen in der Linthebene:



Da werde ich demnächst zur nächsten Etappe nach Einsiedeln und Schwyz wieder starten!



Dienstag, 17. Juli 2018

9.7.2018 Wanderung Boltigen - Kaiseregg, auf der Suche nach den Gänsegeiern

Geier sind selten zu beobachtende Vögel hierzulande.

Ich habe erst einmal einen Bartgeier aus der Nähe beobachten und fotografieren können, das war auf unserer 5-tägigen Sardona-Wanderung im Juli 2013:





Link: 20.-25.7.2013 Sardona Unesco Welterbewanderung Teil 2




Nun habe ich gelesen, dass in der Gegend von Boltigen eine ganze Gruppe von Gänsegeiern gesichtet wurde.
So mache ich mich denn auf den Weg und wandere von Boltigen über die Alp Walop auf die Kaiseregg.

Der vordere Walopsee am Morgen - ein kleines Bijou!:



Die Gegend ist ziemlich abgelegen und einsam - hinten mein Ziel, die Kaiseregg:



Ich habe für allfällige Gänsegeier das Tele montiert - aber ich finde "nur" andere Vögel, hier z.B. einen Bergpieper:



Bei der Vogelwarte sind zahlreiche Meldungen eingegangen über Gänsegeier-Sichtungen genau in diesem Talkessel, aber auf dem ganzen Aufstieg sehe ich keinen einzigen.

Ich muss mich an anderem erfreuen:
Hier ein schönes Braunauge - doch recht selten zu sehen:




... und noch ein kleiner Fuchs:




Auf der Kaiseregg Blick auf die andere Pass-Seite, Richtung Schwarzsee:



Doch auf dem Abstieg sehe ich auf einmal die Gänsegeier!:




Sie haben sich auf den gegenüberliegenden Felsen des Rotechaste niedergelassen:





Allerdings sind sie ziemlich weit weg - Luftlinie ca 1 km - alle Bilder sind mit dem Tele gemacht.
Insgesamt dürfte die Gruppe gut und gerne etwa 20 -30 Gänsegeier umfassen!



So wurde die Wanderung zu den Gänsegeiern doch noch ein Erfolg, wenngleich die Beobachtung nur auf grosse Distanz möglich war.

Aber ich weiss jetzt genau, wo sie hocken!

Und so werde ich nächste Woche nochmal hingehen, und zwar von der Südseite her, da kommt man viel näher an diese Felsen heran!



16.6.2018  Wanderung zum Lucherepass und zur Südseite des Rotechaste.



Auf meinem Weg zum Lucherepass werde ich misstrauisch (oder aufmerksam?) begutachtet:



Dieses ist der Rotechaste von der Südseite her - zuoberst auf den Felsen sassen vor einer Woche die Gänsegeier:



Auf dem Pass verlasse ich den Weg und steige links bis zu den Felsen hoch, unterwegs riecht es förmlich nach Männertreu:



.... und auf einmal bin ich ganz oben auf dem Grat - es war einfach ein Hochkraxeln auf steilem Grashang, aber nirgends gefährlich:




Blick über die Krete auf die gegenüberliegende Talseite zur Kaiseregg, wo ich vor einer Woche war:



Weit und breit keine Gänsegeier, also warte ich mal ein paar Stunden hier auf einem schmalen Absatz und geniesse die Aussicht.

Blick Richtung Jaunpass mit den Gastlosen...:



... und in die andere Richtung mit Stockhorn, Thunersee, Niesen in der Ferne:



Endlich - nach etwa 2 Stunden kreisen 2 Gänsegeier über mir, allerdings in recht grosser Höhe:



Da bin ich noch nicht zufrieden und warte weitere Stunden.

Zum Zeitvertrieb versuche ich, mit dem Tele Fotos vom Schwalbenschwanz im Flug zu machen.

Hier sitzt einer...:



... und hier erwische ich ihn im Wegflug:



Ein weiterer Versuch:



Pech gehabt, dass dieser es nicht ganz bis ins Bild geschafft hat:



Und hier noch ein Paar (oder 2 Rivalen?):



Einfach nicht allzu viel Batterie der Kamera verbrauchen, falls die Geier doch noch kommen sollten...
Mittlerweile ist es 14 Uhr, ich bleibe höchstens noch eine Stunde.

Doch dann beginnt es!




In kleinen Gruppen fliegen die Gänsegeier in geringer Höhe an mir vorbei - welches Erlebnis!:







Das lange Ausharren hat sich mehr als gelohnt, ich kehre sehr zufrieden mit dem Erlebten ins Tal zurück!